Traditionelle Filtermedien müssen immer einen Kompromiss zwischen hoher Filtereffizienz und niedrigem Druckverlust schließen. Effiziente Filteranlagen verbrauchen durch höheren Druckverlust mehr Energie, während Anlagen mit geringem Druckabfall meist Mikroplastik und kleinste Aerosole weniger zuverlässig entfernen. Es fehlt an Materialien, die diesen Widerspruch auflösen und beide Anforderungen gleichzeitig erfüllen können.
Das Konsortium unter der Leitung der BinNova Microfiltration GmbH in Zusammenarbeit mit der SmartMembranes GmbH, der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und dem Fraunhofer IMWS nutzt ein bioinspiriertes Konzept: Pinguinfedern weisen eine einzigartige doppelte Netzwerkstruktur aus groben Trägerfasern und feinen, quer angeordneten Barbenspitzen auf, die mechanische Stabilität mit effektiver Isolierung verbinden. Dieses Prinzip wird auf neuartige Filtermaterialien übertragen, die mit Nanofasern von nur 0,3 µm Dicke und Porengrößen von 0,3 µm nicht nur Aerosole und Mikroplastik effizient herausfiltern, sondern auch den Druckverlust signifikant reduzieren.
Neben der Entwicklung einer verbesserten Filtergüte zielt das Projekt darauf ab, Energieeinsparungen von über 30 % bei Luftfilteranlagen zu realisieren und CO₂-Emissionen nachhaltig zu senken. Die Kombination von Wetlaid-Prozessen, Elektrospinnen und moderner Charakterisierungstechnologie ermöglicht eine präzise Abstimmung der Materialeigenschaften, während innovative Antifoulingstrategien die Haltbarkeit und Effizienz der Filter langfristig gewährleisten.
Das Projekt Pinguin2 setzt damit nicht nur technologische Maßstäbe, sondern leistet einen wichtigen Beitrag zu höherer Luft- und Wasserqualität in der Zukunft. Mehr über die bioinspirierten Lösungskonzept und die beteiligten Partner erfahren Sie auf der Webseite mit weiteren Details und Kontaktmöglichkeiten.