Biohybride Filter für sauberes Wasser: DeDrug-Bio

Arzneimittelrückstände in Gewässern sind ein ernstes Umweltproblem, da sie in Kläranlagen nur unzureichend abgebaut werden. Diese Rückstände belasten nicht nur die Ökosysteme, sondern stellen auch eine potenzielle Gefahr für die Trinkwasserqualität dar. Mit dem Projekt DeDrug-Bio, gefördert durch die BMBF-Fördermaßnahme "Biologisierung der Technik: Bioinspirierte Material- und Werkstoffforschung", wird ein innovatives Filtersystem entwickelt, das Arzneimittelrückstände effizient und nachhaltig abbauen kann.

Jährlich werden Tausende Tonnen an Medikamenten verkauft, die teilweise in die Umwelt gelangen, da bestehende Kläranlagen nicht für den Abbau dieser komplexen Substanzen ausgelegt sind. Gleichzeitig steigt der Bedarf an sauberen Wasserressourcen, was neue, effiziente Technologien erforderlich macht.

Die SITEC Industrietechnologie GmbH koordiniert das Projekt und arbeitet mit dem Fraunhofer IFAM und der hanseWasser Bremen GmbH zusammen, um biohybride Filtersysteme zu entwickeln. Inspiriert von der natürlichen Filtration durch Meeres-Schwämme kombinieren die Filter lebende Mikroorganismen mit laserstrukturierten Oberflächen, die den Mikroben einen geschützten Lebensraum bieten. Diese Mikroorganismen nutzen Arzneimittelrückstände wie Diclofenac und Paracetamol als Energiequelle und bauen sie effektiv ab.

Ein zentraler Vorteil der biohybriden Filter ist ihre Selbstregeneration, die sie langlebiger und kosteneffizienter macht als herkömmliche Filtertechnologien. Nach erfolgreicher Integration in bestehende Kläranlagen könnte die Technologie nicht nur die Wasserqualität verbessern, sondern auch Energie sparen und Schadstoffbelastungen in Gewässern reduzieren.

Das Projekt DeDrug-Bio zeigt, wie biologische Prinzipien und technische Innovationen kombiniert werden können, um ökologische Herausforderungen zu bewältigen und die öffentliche Gesundheit zu fördern. Weitere Informationen zu den Projektpartnern und den technologischen Ansätzen finden Sie auf der Projekt-Seite.

Biologisierung der Technik
Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung - FKZ: 13XP5205

Vernetzen Sie sich mit uns